Rückblick

Aloha, ich melde mich zurück. Alles in allem war es ein wunderbares Wochenende mit vielen netten Menschen! Leider auch mit unsäglich schlechtem Essen, sodass mein Magen Samstag Abend erstmal auf Krawall gebürstet war. Ich hab ihn aber zum Glück mit Zwieback und Tee wieder beruhigen können.

Es ist so eine Sache mit dieser Veranstaltung: Klar, ich habe mich völlig freiwillig dört angemeldet und wusste ja auch genau, was mich erwartet. Und trotzdem… naja, man ist immer wieder verblüfft, wenn das dann auch tatsächlich eintrifft. Zum Beispiel die Klischeebestätigung, dass Musikvereinssaxophone meistens einen schrecklichen Ton haben und an Weiterentwicklung genau Null unteressiert sind. Es sei denn, es geht in Richtung BigBand. Aber dann sollen sie bitte auch der Fachgruppe BigBand mitmachen, die gabs schließlich auch. Dazu dann noch die typischen Schlagzeuger, die alles verbummeln und schleppen wie’s böse, kombiniert mit Klarinetten mit Säge-Ton und dem üblichen Gezicke um die ersten Stimmen, vor allem in den Flöten und Trompeten. Völlig abgesehen davon, ob der-/diejenige die Stimme dann auch beherrscht. Egal, hat trotzdem Spaß gemacht. Und anstrengen musste ich mich auch nicht, das hat ja auch mal was. 😉

„Beeindruckend“ war übrigens auch die Fachgruppe Fanfarenzug: GRU-SE-LIG! Ja, es ist sicherlich nicht einfach, was sie da machen. Aber muss man dann Stücke raussuchen, bei denen über die Hälfte einfach mal Ansatzmäßig abschmiert?! Und dann auch noch „Auf der Burg“, deren Fanfare so gut wie jeder mindestens unterbewusst kennt und die wirklich hoch ist… das war’n bisschen ne Zumutung.

Wirklich beeindruckend hingegen war die Fachgruppe Brassband, die eine super Leistung brachte. Hochgradig u.a. mit Musikstudenten besetzt haben sie ein wirklich tolles Programm auf die Beine gestellt, was dann Abends in einem Extrakonzert in Chmenitz noch ein mal dargeboten wurde. Vor allem hat sich diese Gruppe auch durch Fleiß ausgezeichnet: Neben der konzentrierten Probenarbeit an diesem Wochenende trafen sich die Musiker bereits ein Wochenende zuvor, ebenfalls in Schneeberg.

Fazit des Wochenendes: Musik eher nebensächlich, menschliche Kontakte eher vordergründig. 😉

8 Gedanken zu “Rückblick

  1. Dein Fanfarenzugerlebnis kann ich nur teilen… obwohl ich selbst mal *hüstel* in so etwas gespielt habe (da war ich allerdings noch kein Bläser) und ich bin da eher reingerutscht…

    Es gibt tolle Fanfarenzüge… aber die sind gaaanz dünn gesät.. der Rest läßt einem leider meistens die Fußnägel aufrollen….

    Steffi (noch immer schaudernd)

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  2. ja, sicherlich gibt es auch gute, das will ich gar nicht abstreiten! aber das, was da los war… brrr!

    naja, es ist wie bei einigen musikvereinen: wenn eben leute ausbiden, die selber nur bescheidene fähigkeiten haben, setzt sich das fort. so wie ich das erlebt habe, scheint das wohl bei den hiesigen fanfarenzügen ganz besonders der fall zu sein. wenn ich mir deren ansätze angesehen hat, hat mich sogar als holzbläser das kalte grausen gepackt!

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  3. Und wenn man sieht, daß die statt Noten nur Tonbezeichnungen (1. Ton, 2. Ton) auf ihren Blättern stehen haben (wenn sie überhaupt Noten haben!)…. Und dann werden die Backen aufgeblasen,der Kopf wird knallrot und dann gib ALLES… *schauder*

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  4. naja, das war vielleicht etwas pauschalisiert. aber fakt ist nunmal: kaum jemand orientiert sich an klassischem saxophonklang, obwohl genau der es war, für den sax damals dieses instrument gebaut hat. und genau dieser klang ist es auch, wegen dem die saxophone im blasorchester sitzen – nicht wegen „in the mood“ oder einem bert kämpfert-medley! nur leider wissen und berücksichtigen das eben viele nicht.
    saxophon ist ein instrument, was man scheinbar leicht lernen kann. die griffe sind nicht allzu schwer zu erlernen und wenn man den dreh mit dem reinpusten einmal raus hat, tun die wenigsten noch etwas für ihren ansatz. kommt ja ein ton raus. löcher abdichten, wie bei einer klarinette z.b., muss man auch nicht. und wie häufig habe ich es schon erlebt, das ehemalige schlechte dritte klarinetten auf einmal irgendwo als erstes alt-, oder noch schlimmer, als erstes tenorsaxophon wieder aufgetaucht sind! dazu kommt auch noch, dass viele musikvereine völlig unverhältnismäßig viele saxophone haben. ich seh's doch bei uns: da wird sich mit jazzskalen eingespielt, da blitzen die metallmundstücke oder das otto link, da sagt meine nachbarin auf meinen hinweis, dass an der stelle doch mit mf völlig ausreichen würde „das ist mf! da geht noch was!“, obwohl sie da schon gefühltes ff spielt. außerdem werden da töne angeschnalzt und -geschliffen – und wenn man fragt, ob da mal jemand unterricht genommen hat, wird man schief angeschaut und als antwort kommen sätze wie „wieso? hab ich mir allein beigebracht. reicht doch!“ zurück. reicht eben nicht. vor allem, wenn man 2 alt/ 2 tenor hat, der rest des orchesters aber an chronischer unterbesetzung leidet.

    mich frustriert einfach dieser zustand, denn der trägt zur beliebtheit dieses instrumentes, nicht nur in blasorchestern, nicht sonderlich bei. aber glaube mir: das, was da an saxophonen am wochenende neben mir saß, war diesbezüglich die komplette klischeebestätigung! z.b. die 2. altsaxophonistin, die auf einem blatt spielte, was oben schon keine rundung, sondern nur noch zacken hatte, und es nur widerwillig einsah, mal das blatt zu wechseln. zumal sie nur ein anderes dabei hatte. ich könnte die liste problemlos fortsetzen…

    also nimm's bitte nicht persönlich, so ist es nicht gemeint. ich freu' mich auch über jedes gegenbeispiel!

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  5. *grins*
    Was mich noch interessiert ist die Art der Veranstaltung. War sie für Profis oder eher für Laien!
    Also, wer war fehl' am Platze. Du oder die? 😉
    In der Hinsicht kann ich Dich ansonsten gut verstehen. Ich gehe davon aus, Du bist dahin gefahren, um ernsthaft Musik zu machen, und sitzt dann zwischen „Trötern“ *g*
    Eher nicht so toll!

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  6. das war eine veranstaltung für laien. aber laien bedeutet ja nicht unbedingt, dass man nicht an seiner eigenen weiterentwicklung interessiert ist, wie das leider bei dem einen oder anderen der fall war. 😉

    es gab verschiedene fachgruppen: unterstufe für die kleinsten, mittelstufe, fanfarenzug, bigband und brassband. die letztgenannte war mit abstand die beste fachgruppe – eben auch, weil dort alle an konzentrierter arbeit interessiert waren.

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  7. bzgl. ff und „zu viele“… frag mich mal als einziges Horn… zwischen (wenn alle da sind) 5 Altsaxen & 5 Tenorsaxen und – auf der anderen Seite – 5 Tenorhörnern……… 😦
    Ich kann mir da einen Wolf pusten und höchstens meinem rechten Nebenmann einen Tinnitus blasen, aber hören tut mich keiner mehr…

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